Silizium/Silikat

Silizium/Silikat

Es gibt nicht wenige Aquarianer, die bei dem Wort „Silikat“ nervös zusammenzucken. Das ist insofern etwas verwunderlich, da zum Beispiel das Glas des Aquariums ein Silikat ist. Für den Aquarianer ist die Kieselsäure relevant.

Was ist das:

Silicate sind Salze der Kieselsäure und kommen in der Natur in sehr großen Mengen vor. Es existieren zahlreiche verschiedene Silikate, doch
nicht alle sind im Meerwasser relevant. In Aquarien ist ein zu hoher Wert von Kieselsäure problematisch.

Probleme:

Zu hohe Kieselsäurewerte führen zu einer Kieselalgenplage, zu geringe Werte hingegen zu unschönen grünen Belägen auf Aquarienscheiben und schlechtem Schwamm-Wachstum.

Maßnahmen:

Filterung über Adsorber, Teilwasserwechsel und Installation einer Umkehrosmoseanlage mit nachgeschaltetem Ionentauscher (MB20).

Indikator-Spezies:

Schlechtes Wachstum von Schwämmen und Muscheln kann Anzeichen für eine zu geringe Silikatversorgung sein. In der Praxis ist dies aber extrem selten, da die Versorgung mit Silikaten über Futter, Meersalz und andere Produkte meist ausreichend hoch ist.

Zu hoher Wert:

Filterung über Phos 0,04 oder Powerphos. Installation Umkehrosmoseanlage mit Reinstfilter (Ionentauscher-Harz MB20).

Zu geringer Wert:

keine Dosierung vorgesehen.

Sorte Halbmetall
Nutzen Silikate sind für einige Organismen essentiell
Richtwert 0,1 mg/l
ApplicationLevel keine Zudosierung
Quelle ungeprüfte Ballingsalze, Riffzement, Futter, Leitungswasser
Verfügbar Innerhalb des System ausreichende Dosierung
Wichtigkeit 1–6 2
Detektionsqualität sicher
Relationswerte keine

Balling Light:

Die in den Balling Light verwendeten Rohstoffe und Salze unterliegen der regelmässigen Kontrolle unseres ICP Labors und der ständigen Anwendung in unserer Korallenfarm. Die einzigartige Zusammensetzung der Salzmischungen und der Spurenelemente verhindert ein Mangel der benötigten Silikatverbindungen. 

Wie so häufig sagt das Element an sich erst einmal nichts über die Funktion innerhalb eines Aquariums aus. Auch hier geht es nicht direkt um das Element Silikat, sondern um Kieselsäure, die Vorstufe von Silikat. Kieselsäuren treten zudem in unterschiedlichen Formen auf, und obgleich Silikat in der Meeresaquaristik einen schlechten Ruf hat, ist dieser Stoff auch für Korallen, Schwämme und Algen essentiell. Wir benötigen also, in unseren Aquarien, eine gewisse Menge davon.

Kieselsäure ist im Meer ein wichtiger Stoff, der in der Regel schneller aufgenommen wird als dieser nachgeführt wird. Das Absterben von Kieselalgen oder Einträge aus Flüssen versorgen das Oberflächenwasser mit Kieselsäure. Da Kieselsäure sauer ist, kommt auch immer ein kleiner Teil des gelösten Siliziums in Form von Silikat vor. Kieselalgen z. B. verwerten zum Beispiel dieses Silikat.

In Korallenriffen findet sich Silikat in Konzentrationen zwischen 0,5 bis 2 ppm. Allerdings verwerten Korallen auch planktonische Kieselalgen sowie andere Plankter, die Kieselsäure aufgenommen haben. Insofern ist die Versorgung der Korallen mit Silizium höher, als der reine Wasserwert es ermöglichen würde.

Neben dem Eintrag über das Leitungswasser ist auch Futter eine der Quellen für die verschiedenen Formen der Kieselsäure. In der Regel ist bei einer Wasseraufbereitung über eine Umkehrosmoseanlage mit nachgeschaltetem Ionentauscher die Menge an eingebrachter Kieselsäure so gering, dass die Furcht vor einer Kieselalgenplage unbegründet ist.

Sollte eine zu hohe Menge Kieselsäure im Aquarium vorhanden sein, sollte dies auch durch eine Kieselalgenplage bestätigt sein. Üblicherweise lässt sich dies über die Filterung mit eisenbasierten PO4-Adsorbern und eine geänderte Wasseraufbereitung leicht in den Griff bekommen.

Tipp:

Achten Sie beim Start eines Aquariums immer darauf, eine leistungsfähige und qualitativ hochwertige Umkehrosmoseanlage mit nachgeschaltetem Vollentsalzer (MB20-Harz) einzusetzen. Auch wenn Ihr TDS-Meter keine Verschmutzung des Osmosewassers anzeigt, ist meist trotzdem Silikat enthalten, da dies als ungeladenes Molekül nicht erfasst werden kann. Es ist zudem üblich, dass dem Leitungswasser Silikate zum Korrosionsschutz der Leitungswassernetze zugefügt werden. Eine gute Wasseraufbereitung lohnt sich.